Autogas wird noch umweltfreundlicher
Autogas ist ohnehin schon sehr umweltfreundlich dank des geringen CO2-Ausstoßes. Dieser Effekt lässt sich nach neuesten Erkenntnissen noch durch den Einsatz von Biopropan verbessern. Propan, das biologisch erzeugt wird, gibt es derzeit noch nicht. Das wird sich jedoch ab Ende 2016 ändern. Der finnische Konzern Neste Oil wird die Biokomponente zum Autogas liefern, die es zurzeit nur bei Erdgas gibt. Biopropan fällt eigentlich bei der Herstellung von Biokraftstoffen, genauer gesagt vom HVO, als Nebenprodukt an. HVO ist die Abkürzung für Hydrotreated Vegetables Oil. Das ist hydriertes Pflanzenöl, das aus verschiedenen Pflanzen, Fetten und Abfällen gewonnen wird. Damit es auch für den Betrieb in Fahrzeugen tauglich ist, muss es entsprechend aufbereitet werden. Eine geplante Anlage, für die eine Investitionssumme von etwa 60 Millionen Euro erforderlich ist, wird jährlich etwa 30.000 bis 40.000 Tonen biogenes Autogas produzieren. Sollte die Nachfrage steigen, lässt sich die Produktionsmenge auch kurzfristig erhöhen.
Bio-Autogas verringert die CO2-Emission.
Durch die Beimischung von biogenem Autogas verringert sich der CO2-Ausstoß erheblich. Dadurch entsteht eine deutliche Reduktion der Treibhausgase. Das ist ein großer Vorteil für die Umwelt. Der Neste Oil Konzern geht davon aus, dass eine 10-prozentige Beimischung von Biopropan zum Autogas eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um fünf Prozent bewirkt. Das ist ein enormer Effekt. Insbesondere dann, wenn man bedenkt, wie viele Milliarden die Hersteller von Benzin- und Ottomotoren investieren müssten, um nur eine kleine Verringerung der CO2-Emissionen zu erzielen. Das ist ein großer Fortschritt für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben. Aufgrund der geringeren Emissionen ist zudem damit zu rechnen, dass seitens der Politik die Steuerbegünstigung über das Jahr 2018 hinaus weiter verlängert wird.
Weitere Vorteile dieses Kraftstoffs.
Für die Autofahrer entstehen durch die Nutzung von Flüssiggas in Kombination mit Biopropan mehrere Vorteile. Der größte Vorteil besteht in der schnellen und vor allem flächendeckenden Verfügbarkeit. Unmittelbar nach der Markteinführung könnte der neue alternative Kraftstoff an etwa 6.600 Tankstellen im gesamten Bundesgebiet zur Verfügung stehen. Tankstellenbetreiber brauchen weder eine Umrüstung der Anlagen oder der Zapfsäulen vorzunehmen. Mittlerweile gibt es mehr als 600.000 Fahrzeuge in Deutschland, die mit Gas betrieben werden. Aufgrund der geringen Betriebskosten steigt die Zahl der Gasfahrzeuge kontinuierlich an. Sie alle könnten dann sofort von der neuen Biovariante profitieren.
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil ist, dass sich Fahrzeuge, die auf Gasbetrieb umgerüstet wurden, deutlich besser fahren lassen. Die Beschleunigung ist gleichmäßiger und exakt dosierbar. Der Motor läuft auch wesentlich ruhiger. Durch die Beimischung vom biogenen Propan wird sich dieser Effekt sicherlich noch vergrößern.
Weitere Folgen dieser Initiative.
Die Meldung, dass der finnische Konzern Neste Oil ab dem Jahre 2016 Biopropan zur Nutzung in Gasfahrzeugen zur Verfügung stellt, schlug hohe Wellen. Experten sprechen sogar von einer Initialzündung, die den derzeitigen Boom vom Autogas deutlich verstärkt. Da durch diese Initiative die Klimaschutzziele der Bundesregierung in greifbarer Nähe sind, ist die Politik gefragt, die Umrüstung auf Autogas durch finanzielle Anreize zu fördern.