Autogas vs. Diesel – Hier Fakten!
Manchmal bewahrheitet sich das, was so manch eine skeptische Stimme spricht. Vielleicht sollte man sie lieber als weitsichtige Realisten bezeichnen. Vor etwa einem Jahr verwies Prof. Dr. Ferdinand Dudenhoeffer, seines Zeichens ein weit über unsere Grenzen hinaus bekannter Experte in der Automobilwirtschaft, darauf, dass Diesel der wohl größte Stein sein wird, der dem alternativen Kraftstoff „Autogas“ bei seinem Aufstieg im Weg liegt.
Die Finanzen.
Rein aus finanzieller Sicht gesehen, schien dies nicht wenigen als geradezu lachhaft, lag der Autogas-Preis zu jenem Zeitpunkt doch bei gerade einmal rund dem halben Preis des Dieselkraftstoffes. Zwar ist der Preis für Diesel von rund 1,50 Euro auf mittlerweile nur noch rund 1,00 Euro gesunken, der Autogaspreis liegt mit durchschnittlich 68 Cent immer noch weit darunter.
Nun mag so manch einer die Diesel-Fahrer angesichts solcher sinkenden Preise beneiden wie er will, diese Medaille hat eine sehr dunkle Kehrseite, denn die Motoren halten im Vergleich zu früheren Zeiten schlicht und ergreifend nichts mehr aus. Von „unkaputtbar“ kann hier schon längst nicht mehr die Rede sein. Viele Diesel-Modelle verfügen zwar über eine Menge PS unter der Haube, werden dieser Leistung aber gar nicht mehr gerecht und sind dem damit verbundenen Verschleiß nicht gew
achsen. „Hochgezüchtet“, wie es in Fachkreisen gerne heißt, sind die Motoren. Daher rühren nicht zuletzt auch diverse Motordrosselungen.
Der Diesel unter Hochspannung.
Im Laufe der Zeit musste viel an den Motoren herumgeschraubt werden, um den Anforderungen bezüglich Abgasverordnungen und Leistung unter einen Hut zu bringen. Das bringt eben auch negative Auswirkungen mit sich, die Diesel-Fahrer insbesondere bei höherer Kilometerleistung deutlich zu spüren bekommen, sind die Motoren doch längst nicht mehr so robust, wie in den 70-er Jahren einmal. Ein Dieselmotor steht sozusagen unter permanenter Hochspannung , Vorsicht ist geboten, damit er auch noch am nächsten Tag und die nächsten 1.000 Kilometer sauber läuft und sich kein Motorschaden breit macht, der immens ins Geld gehen kann.
80.000km – dann kommt der Schock.
Im Vergleich zu früher muss weitaus früher mit verstärkten Besuchen der jeweiligen Service-Werkstatt zur Wartung gerechnet werden, insbesondere, wenn es sich um ein gebrauchtes Modell handelt. Ab einer Kilometerleistung von 80.000 bis 100.000 Kilometern darf sich der Besitzer eines Diesels getrost darauf vorbereiten, dass die nächste Reparatur und damit auch das nächste tiefe Loch im Geldbeutel nicht mehr weit entfernt ist.
Risiko Stadtverkehr.
Gerade im abgasreichen Stadtverkehr, wo sich die empfindlichen Feinstaub-Partikelfilter besonders schnell mit Ruß füllen, kann sich schnell das eine oder andere Problem im System einschleichen. Verstopfungen im Verbrennungssystem stellen nur das Ende einer langen Liste dar. Für die Stadt ist ein Auto mit Diesel also nicht wirklich gut geeignet. Und auch sonst b
ereitet der Dieselmotor mit mehr als 80.000 Kilometern auf dem Tacho seinem Besitzer nicht viel Freude, dem Werkstattbesitzer dafür umso mehr, denn der freut sich über regelrechte Stammkunden, die ihn mit teuren Reparaturen an ihren mimosenhaften Dieselmotoren beglücken.
Teure Schäden.
Um den Motor unter den gegeben Umständen und Anforderungen am Laufen zu halten, muss man ihn fast wie ein rohes Ei sehen und sollte hinsichtlich der Verwendung anderer Treibstoffe, wie etwa Erdgas, keine Experimente unternehmen. Denn hat der Motor einmal einen Schaden genommen, kommt es meist zu einer Art Domino-Effekt: eine Reparatur folgt der nächsten. Wer sich für einen Diesel entscheidet, muss sich außerdem bewusst sein, dass schon der kleinste Fehler, wie beispielsweise minderwertiger Kraftstoff, zu einem teuren Schaden führen kann.
Der Benziner – Top in leistung und gering in Emissionen.
Moderne Benziner sind da schon leichter handzuhaben und auch für ältere Modelle ist Autogas bestens geeignet, so lassen sich Emission und Leistung gut in den Griff bekommen – bei geschontem Geldbeutel. Angesichts dessen, wie lange der fahrbare Untersatz seinen Dienst tun soll – das sind im Schnitt rund 18 Jahre – macht es häufig Sinn, sich einmal Gedanken darüber zu machen, den Benzinmotor umrüsten zu lassen.
Vorteile hat, wer langfristig plant.
Denn man kann es drehen und wenden wie man will: Für unsere Umwelt ist das Autogas die bisher schonendste Methode der Energieversorgung für das Fahrzeug, mit optimaler Leistungsförderung. Noch dazu bietet es natürlich nicht nur „grüne“ Vorteile, die manch einen eben doch kalt lassen, auch der Geldbeutel wird langfristig geschont. Die Ausgaben für eine Umrüstung sind eine gute Investition, die auch der Langlebigkeit des ehemaligen Benziners zu Gute kommt. Ausfälle, Reparaturen und immense Kosten lassen sich vermeiden. Wichtig ist hier, nicht nur die einmaligen Kosten für eine Umrüstung und kurzfristige Ersparnisse sehen oder einmalige Ausgaben, sondern langfristig zu planen. Und eines ist sicher: Der Preis für Autogas wird konstant günstig bleiben.