Autogas – die unterschätzte Alternative!
Nur 1,3% der deutschen PKW fahren mit LPG Autogas – woran liegt es?
Ein Hamburger Taxifahrer plaudert aus dem Nähkästchen und erzählt Erstaunliches:
2.500 Euro habe er für die Umrüstung einer zwölf Jahre alten Mercedes E-Klasse auf Flüssiggasbetrieb ausgegeben. 230.000 km hatte der Wagen bereits auf dem Tacho als ihn der Taxifahrer 2012 erwarb. Inzwischen hat der Benz 365.000 Kilometer auf der Uhr und der berufsbedingte Vielfahrer freut sich bei jedem Tankvorgang darüber, dass er mit dem billigen Autogas (LPG) so viel spart und der Betrieb des Wagens so reibungslos funktioniert. Besser geht’s nicht!
Autogas die Sparbüchse.
Die Kosten für die Umrüstung hatten sich bereits nach 30.000 km in ca. einem halben Jahr amortisiert. „Für mich ist der Gasbetrieb eine Art Sparbüchse, vor allem bei rund 55.000 Kilometern jährlicher Laufleistung“, so der erfahrene Hamburger Berufsfahrer. Selbst jetzt, wo die Spritpreise erheblich günstiger sind, ist man mit Autogas immer noch billiger unterwegs. Darüber hinaus begrüße er natürlich auch, dass der Gasbetrieb erheblich umweltfreundlicher sei; rund 15 Prozent weniger CO2-Ausstoß als beim Benzinbetrieb und bis zu 80 Prozent weniger Schadstoffe, beides spricht in der Tat für sich und die Alternative Autogas!
Beim Umrüsten wird der Flüssiggas-Tank in die Reserveradmulde des PKW integriert, der Benzintank bleibt völlig unangetastet. Der Umbau auf Erdgas-Betrieb ist um einiges aufwendiger und erheblich teurer. Der hohe Druck von 200 bar setzt dickwandige Unterbodentanks voraus, deren Einbau bis zu 5.000 Euro kosten. In unserem Taxi-Beispiel aus Hamburg schaut der F
ahrer seines Autos mit dem sogenannten bivalenten Antrieb (Autogas und Benzin) auf zwei Tankanzeigen, ob eine Fahrt an die LPG (Autogas)- oder Benzinzapfsäule nötig wird. Das immer noch teurere Superbenzin wird nur für den Startvorgang benötigt, die Fahrstrecken werden mit Autogas zurückgelegt, weil sonst der Spareffekt verpuffen würde.
Von großem Vorteil ist natürlich auch, dass sich somit für das Taxi die Reichweite nahezu verdoppelt. Ungefähr 400 km können mit einer Tankfüllung im Gasbetrieb zurückgelegt werden, weitere 400 km gehen dann auf Kosten des vollen Benzintanks, auf den automatisch umgeschaltet wird, sobald das Flüssiggas aufgebraucht ist. Es besteht also nicht die Gefahr, dass man plötzlich auf dem Trockenen sitzt!
Wer nachrechnet, halbiert die Spritkosten- auch bei 1,20 Euro je Liter Benzin.
Woran liegt es nun, dass immer noch viel zu wenige Autofahrer wissen, wie attraktiv und sinnvoll in vielerlei Hinsicht ein Umstieg von Benzin oder Diesel auf Autogas wäre? Sven Hager, Inhaber des bundesweit bekannten Autogas-Umrüstbetriebes Sven Hager GmbH, sagt ganz klar: „Wer nicht auf Flüssiggas umrüstet, sollte anfangen nachzurechnen, weil er seine Spritkosten halbieren könnte!“ Das Energiesteuergesetz macht enormes Sparen möglich: noch bis Ende 2018 greift ein verminderter Steuersatz für LPG (Autogas) und CNG (Erdgas). Aber auch danach werden diese Fahrzeuge steuerlich begünstig bleiben, die Verlängerung ist unter vorgehaltener Hand bereits bis 2025 beschlossene Sache und auch entsprechend im Koaltionsvertrag verankert. Weitere Infos zur Steuerbegünstigung siehe… LINK Obwohl das alleine schon ein Grund für kühle Rechner sein müsste umzurüsten, ist die Nachfrage gering. Im Moment tragen natürlich auch die relativ niedrigen Benzinpreise nicht dazu bei, dass eine Trendwende in Sicht wäre.
Offizielle Zulassungszahlen des Kraftfahrtbundesamtes bezogen auf LPG Autogas und CNG:
Anfang 2015 wurden von 44,4 Millionen Pkw in Deutschland 67,2 % mit Benzin, 31,2 % mit Diesel, 1,1% mit Flüssiggas und 0,18% mit Erdgas betrieben. Diese Zahlen sprechen für sich und zeigen, dass hier noch ganz viel Überzeugungsarbeit in Sachen Autogas zu leisten ist. Der Alternativ-Kraftstoff muss dringend sein Exoten- und Nischen-Dasein ablegen!
Neben einer fehlenden Marketingstrategie, die idealerweise Herstellerübergreifend ansetzen müsste, gibt es ein paar andere Tatsachen, die offenbar doch viele potenzielle Autogas-Fahrer abschrecken:
Stichwort Tank-Adapter – leider gibt es in Europa noch keine einheitliche Füllpistole sondern verschiedene Anschlüsse an den Tankstellen. Somit ist es im Moment noch unerlässlich bei Fahrten ins europäische Ausland einen entsprechenden Adapter mitzuführen.
Autogas Tankstellennetz.
Stichwort Tankstellen-Netz – was das deutschlandweite Autogas-Tankstellen-Netz betrifft, gibt es aktuell bereits me
hr als 6.900. Das sind zwar immer noch weniger als für Benzin und Diesel, aber das vorhandene Netz ist bereits flächendeckend, lediglich der Nordosten unserer Republik weist noch ein paar weiße Stellen auf.
Wartungskosten Autogasanlage.
Stichwort Wartungskosten – alle 25.000 Kilometer muss das LPG-Fahrzeug mit einer Verdampferanlage in die Werkstatt, was mit ca. 99.- Euro zu Buche schlägt. Nicht so bei einer wartungsfreien Flüssigphaseneinspritzung, hier fallen zum einen keine Wartungskosten an, zum anderen ist der Verbrauch geringer und die Leistung identisch wie im Benzinbetrieb. Weitere Infos zur Vialle Autogasanlage LINK…
Stichwort Fahrstil – notorische Vollgasfahrer erzeugen generell einen erhöhten Verschleiß. Bei entsprechender Materialpaarung zwischen Ventil- und Ventilsitz könnte quasi wie im Benzinbetrieb gefahren werden. Das hat ein Projekt projekt–v300plus.de der htw ergeben. Bei ständigen Fahrten in höheren Lastbereichen ist die Gefahr für einen höheren Verschleiß am Motor aber generell höher, so dass es im Fall eines Schadens zu Streitigkeiten kommen könnte. Daher wird geraten, auf LPG Autogas im „normalen“ Lastbereich bis 4000 U/min zu fahren. Diese Thematik hat nun leider nur in Deutschland Gewicht, da das einzige Land in Europa ohne Tempolimit.
Fazit Autogas Umrüstung.
Eingehende Beratung, hochwertige Autogasanlage, qualifizierter Umrüstbetrieb, hochwertiges Motormischgas getankt – Dann steht einem Fahrspaß mit geringeren Kosten und einem großen Plus für die Umwelt nichts mehr im Wege!