Die Mineralölkonzerne bremsen
In den letzten Monaten machten Autofahrer immer größere Augen, wenn sie einen Blick auf die Preistafeln der Tankstellen warfen. Super, Diesel und E10 werden immer teurer und jeder Autofahrer muss dies hinnehmen, da sich in der Regierungsebene niemand dafür interessiert. Letztendlich wird diesem Thema nun doch etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Verschiedene Methoden sollen helfen, den Preiswahnsinn einzudämmen und das Preisniveau der Brennstoffe zumindest stabil zu halten.
Der Grund für die hohen Preise.
Autofahrer leiden häufig unter den Kraftstoffpreisen. Anfangs wird die Schuld gerne den Mineralölkonzernen gegeben, obwohl ein Blick hinter die Kulissen andere Schlussfolgerungen zulässt. So kommen verschiedene Faktoren zusammen, die den Preis von Benzin und Diesel in die Höhe schnellen lassen. So erhebt beispielsweise der Staat verschiedene Steuern auf die Brennstoffe, die den Autofahrer teuer zu stehen kommen. Auf einen Liter Sprit fallen Mehrwertsteuer, Energiesteuer sowie Ökosteuer. Zusammengefasst ergibt sich aus einer Tankfüllung für 50 Euro eine Abgabe an den Staat von rund 31 Euro. Das ist viel, wenn man bedenkt, dass die letzten 19 Euro für viele Dinge herhalten müssen: Die Erzielung eines Gewinns, die Finanzierung der Tankstelle, die Zahlung von Gehältern und dem Warenpreis der Brennstoffe. Aus diesem Grund lässt sich letztendlich zusammenfassen, dass es nicht nur mit einem Gewinnverzicht der Mineralölkonzerne getan ist. Auch der Staat trägt eine große Mitschuld an den derzeitigen Preisen, da hier nicht auf Teile der Steuern verzichtet wird.
Das Kartellamt wird aktiv.
Seitdem die Spritpreise weiter und weiter steigen, wird es auch für das Kartellamt Zeit, sich mit diesem Thema zu befassen. Das Kartellamt ist die Einrichtung in Deutschland, die für ein Gleichgewicht auf dem Markt sorgt. Bei den Mineralölkonzernen ist diese Balance nicht gegeben, da die Großkonzerne wie Shell, Aral und Co. viel zu viel Macht besitzen. Speziell im Fall der Spritpreise liegt der Verdacht vor, dass BP und weitere Unternehmen den Kraftstoff überteuert an freie Tankstellen verkauft haben. So ist sichergestellt, dass auch diese oftmals günstigen Tankstellen erhöhte Preise offerieren müssen, um über die Runden zu kommen. Der Vorteil, den die Mineralölkonzerne aus dieser Situation schaffen, liegt auf der Hand: Die freien Tankstellen müssen die Preise erhöhen und können keine Autofahrer durch günstige Angebote locken – ihre Existenz steht auf der Kippe.
Außerdem wird geprüft, ob man den Anstieg der hohen Spritpreise verhindern kann. Das könnte funktionieren, indem man den Mineralölkonzernen gewisse Auflagen erteilt. Diese würden so aussehen, dass die Preise für den nächsten Tag bereits am Vortag festgelegt werden und sich daraufhin vierundzwanzig Stunden nicht ändern werden. Damit wären die verrückten Preissprünge, die den Autofahrer morgens und abends plagen, aus der Welt. In Australien wird dieses Modell bereits angewendet – der Erfolg ist vor allem dann hoch, wenn freie Tankstellen von dieser Methode befreit bleiben, da der Wettkampf wiederhergestellt ist.
Alternative zum teuren Benzin.
Im Vergleich zu den hohen Spritpreisen zeigt sich das Autogas relativ unbeeindruckt. Noch immer sind die Preise für LPG auf einem Niveau, dass die Umrüstung auf Autogas rentabel macht. Auch in nächster Zeit wird die Prognose für Fahrzeuge mit Autogas günstig sein, da signifikante und dauerhafte Preiserhöhungen beim Autogas recht selten sind. Autofahrer sollten mit dem Gedanken spielen, das Fahrzeug auf Autogas umrüsten zu lassen. Die Vorteile, die sich daraus ergeben, wirken sich vor allem finanziell aus. Auf das Tanken von teurem Benzin kann mit einer Autogasanlage verzichtet werden, günstig tanken ist an der Tagesordnung. Wer sich Sorgen über die Verfügbarkeit von Autgas macht, dem sei gesagt, dass es in Deutschland und anderen EU-Ländern ein weites Netz von Tankstellen gibt, die LPG anbieten. Auch in anderen Ländern sind die Preise für Autogas konstant, man kann EU-weit günstig tanken.