Mythen rund um Autogas: Leistungsverlust des Motors.
Gas ist doch gar kein richtiger Treibstoff. Da verliert der Motor bestimmt an Leistung und das Auto fährt sich demnächst wie ein Motorroller. Stimmt das so? Mitnichten!
An der Leistungsentfaltung des mit Autogas betriebenen Ottomotors ändert sich herzlich wenig. Wir zeigen, warum das so ist und vergleichen Autogas in diesem Punkt mit Benzin. Bei Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen selbstverständlich auf unserer Facebook-Seite und/oder telefonisch zur Verfügung.
Die einzelnen Kraftstoffe verbrennen verschieden.
Vergleichen wir Benzin mit Autogas, fallen vor allem zwei Punkte auf. Benzin hat eine Dichte von fast 0,8 Gramm auf einen Kubikzentimeter (0,74 kg/). Bei Autogas beträgt die Dichte lediglich etwa 0,55 Gramm pro Kubikzentimeter (0,54kg/). Das heißt, in einen geschlossen Raum (zum Beispiel im Brennraum des Motors) passt im Endeffekt mehr Benzin, weil es eine höhere Dichte aufweist. Dagegen steht jedoch der hohe Brennwert von Autogas, der mit 46 MJ/kg etwa 3 MJ/kg höher ist. Das heißt, Autogas gibt bei seiner Verbrennung mehr Energie ab als Benzin. Darüber hinaus ist Autogas klopffester als Benzin (105-108 Oktan), dies ermöglicht eine frühere Zündung des Gemischs. Ergebnis: mehr Leistung.
Was zählt, ist der Sauerstoff.
Etwaige Leistungsverluste beruhen im Endeffekt also auf dem Verbrennungsverhalten der Kraftstoffe. Eine ganz wichtige Rolle spielt dabei der Sauerstoffgehalt im Zylinder, da dieser ausschlaggebend für das eigentliche Zünden ist.
Bei Autogas sieht es so aus, dass die Propan- und Butan-Moleküle 5 beziehungsweise 6,5 Sauerstoffmoleküle für ihre Verbrennung benötigen. Das heißt: Eine kleine Menge Autogas benötigt eine große Menge Sauerstoff. Somit wird nur ein kleiner Teil des Zylinders mit Autogas gefüllt, um eine vernünftige Verbrennung sicherzustellen. Das LPG-Luftgemisch ist außerdem homogener als ein Benzin-Luftgemisch, das heißt LPG mischt sich besser mit Luft.
Hier lohnt der Vergleich mit Erdgas. Denn ein Methanmolekül (Methan ist der Hauptbestandteil von Erdgas) benötigt lediglich zwei Sauerstoffmoleküle, um zu verbrennen. Als Folge muss mehr Erdgas in den Zylinder, um die Zündung zu gewährleisten. Dieses verdrängt wiederum mehr Sauerstoff und sorgt dafür, dass der Motor im Endeffekt schwächelt.
Zahlen auf den Tisch.
Vor ein paar Jahren, als die Venturi-Technik als modern galt, betrug der Leistungsverlust bei Autogas etwa 10 Prozent. Er war jedoch nur bei Vollgas zu spüren, was man im Autogasbetrieb sowieso vermeiden sollte. Heutzutage sprechen wir von einem maximalen Leistungsverlust von 3 Prozent, der bei normaler Fahrt in keinster Weise spürbar ist. Tatsächlich weisen einige Motoren eine Leistungserhöhung nach der Autogas-Umrüstung auf.
Bei Erdgas hingegen ist alleine durch die Verbrennung ein Leistungsverlust von über 10 Prozent gegeben. Nicht zuletzt spielt auch das Mehrgewicht durch die Anlage eine große Rolle. Da Erdgas erst bei etwa 200 bar verflüssigt werden kann, müssen die Tanks dicke Wände aufweisen. Daraus resultiert ein massives Mehrgewicht. Und auch das mindert die Motorleistung.
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